Liebend

Der seelische Aspekt eines voll gelebten Lebens ist die Liebe. Darunter verstehe ich den wahrscheinlich tiefsten Frieden, den ich im Leben finden kann. Sie ist die Erfahrung der tiefen grundsätzlichen Annahme dessen, was ist. In der höchsten Verwirklichung kann dieses Gefühl sogar als Einheitserfahrung mit der gesamte Existenz erlebt werden.

Auf körperlicher Ebene erlebe ich die Liebe unter anderem als ganz spezielle Schwingung in der Herzregion. Diese Herzschwingung kann mir eine Art Grundsicherheit geben, die das autonome Nervensystem beruhigt – auch wenn sie manchmal zu schmerzen scheint. Denn Liebe kann prinzipiell alles akzeptieren, einfach, weil es ist. Vielleicht entspricht etwas gerade nicht meinen Bedürfnissen. Dann hilft mir die Gefühlskraft der Trauer, es dennoch zu akzeptieren. Wenn es doch meinen Bedürfnissen entsprechen sollte, dann hilft mir die Gefühlskraft der Freude, es wertzuschätzen. So oder so kann ich schon alleine mit den Gefühlen Trauer und Freude prinzipiell alles so annehmen, wie es ist, es damit würdigen und schließlich damit in Liebe sein.

Dies betrifft auch insbesondere mich selber. Denn wie viele andere auch, wurde ich ebenfalls in meiner Kindheit beschämt. Beschämung bewirkt, dass man sich entscheidet, dass bestimmte Aspekte des eigenen Selbst absolut nicht ok seien. In Folge dessen, versuche ich diese eigenen Anteile zu unterdrücken und zu verstecken. Aber dadurch lebe ich fortan nicht mehr vollständig, sondern ein innerer Kampf entsteht, der dann teilweise auch über Projektion nach außen getragen wird. Erst wenn ich lerne, mich auch mit diesen Anteilen wieder liebevoll zu verbinden und sie in mein Leben zu integrieren, kann ich innerlich wieder „ganz“ werden und mich vollständig (er-)leben.


Ein vollständig gelebtes Leben braucht in meinen Augen aber insbesondere neben der Liebe noch Freiheit, Verantwortung und Lust.

Welche individuellen Zusammenhänge ich hier sehe, skizziere ich hinter den folgenden Links: